Delegiertenversamlung in Amberg
Fünf, sechs, sieben, acht - Solidarität ist Macht!

6. Oktober 20226. 10. 2022
A. Enßner


Die 10. ordentliche Delegiertenversammlung der IG Metall Amberg stand ganz im Zeichen der Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie.

Wiedereinmal haben sich die Rahmenbedingungen für eine Tarifrunde auf unvorhersebare Weise geändert. Während die letzten beiden Tarifrunden von Corona geprägt waren, kommt nun noch der Krieg in der Ukraine mit all seinen weltwirtschaftlichen Folgen dazu. Die Lieferkettenprobleme haben sich verschärft und die Energieversorgung ist ungewiss. Trotzdem gehe es den Unternehmen in der Region gut, so Horst Ott, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Amberg. Und die Kolleginnen und Kollegen aus den Betrieben konnten das nur bestätigen. Nahezu alle Betriebe, welche Mitglied des Arbeitsgeberverbandes vbm sind, berichteten von vollen Auftragsbüchern und hoher Auslastung. Die aktuell größter Herausforderung für die Unternehmen ist es, Fachkräfte zu finden.

Solidarität gewinnt!

Jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt, um unseren Anteil an den in den vergangenen Monaten erwirtschafteten Gewinnen zu Fordern! Die Beschäftigten haben sich unter Corona-Bedingungen sehr flexibel gezeigt und die Produktion am Laufen gehalten. Jetzt ist es Zeit, dass die Unternehmen ihre Wertschätzung für diesen Einsatz auch in Geld ausdrücken. Denn im Gegensatz zu den Unternehmen, können die Arbeitnehmer die Preissteigerungen nicht einfach weitergeben.

Alles in allem ist die IG Metall gut aufgestellt für die Tarifrunde. Bereits bei der ersten Verhandlung mit dem Arbeitgeberverband in Nürnberg waren 4.000 Metaller*innen vor Ort, um ihrer Forderung nach einer Entgelterhöhung von 8% Nachdruck zu verleihen. Und die Planungen für weitere Aktionen und Warnstreiks laufen.

 

 

Solidarität mit den Iraner*innen

Vor der Delegiertenversammlung hatte die IG Metall Amberg zu einer Solidaritätskundgebung mit den Menschen im Iran aufgerufen. Dort demonstrieren seit mehr als zwei Wochen Iranerinnen für ihre Rechte. „Als Gewerkschaft stehen wir an der Seite all jener, die gegen Unterdrückung und für ihre Rechte kämpfen“, begründete Antonia Enßner den Aufruf. „Wir wollen den Menschen im Iran zeigen, dass wir hinter ihnen stehen und dass wir die Gewalt, mit der das Regime auf die Proteste reagiert, nicht akzeptieren.“

Larissa Köster betonte: „Den Frauen im Iran geht es nicht um Religion. Sie Kämpfen für ihre Grundrechte: Das Recht darauf, sich zu kleiden, wie sie möchten. Das Recht darauf, zu singen. Sorgerecht für ihre Kinder.“

Der Tod der jungen Iranerin Jina Mahsa Amini, die von der Sittenpolizei verhaftet worden war, weil sie ihr Kopftuch nicht korrekt trug, war der Auslöser der Proteste gewesen.