Die IG Metall Bezirke Bayern und Küste haben sich nach 18 Verhandlungsstunden zusammen mit dem Arbeitgeberverband am frühen Dienstagmorgen auf ein Tarifverhandlungsergebnis für die Beschäftigte der Metall- & Elektroindustrie geeinigt. Christiane Benner, Erste Vorsitzende der IG Metall: "Es ist gelungen, trotz schwieriger Rahmenbedingungen ein solides Ergebnis für die Beschäftigten zu erzielen. Besonders freut uns das großartige Ergebnis für die Auszubildenden."
Das Tarifergebnis im Detail:
– Januar 2025:
140€ mehr für Auszubildende
– bis Februar 2025:
600€ Einmalzahlung
– Februar 2025:
T-Zug – 18,5% vom Eckentgelt (jährlich)
– April 2025:
+2,0% mehr Entgelt
– Juli 2025:
T-Geld – 18,4% vom Monatsentgelt (jährlich)
– Februar 2026:
T-Zug B – 26,5% vom Eckentgelt (jährlich)
– April 2026:
+3,1% mehr Entgelt auch für Auszubildende
31.10.2026: Ende der Laufzeit
„In der sich verschlechternden wirtschaftlichen Lage ist uns ein Abschluss gelungen, mit dem wir die Kaufkraft der Beschäftigten stärken“, sagt Daniel Friedrich, Verhandlungsführer und Bezirksleiter der IG Metall Küste. „Wir als Tarifparteien übernehmen damit Verantwortung und geben den Beschäftigten und auch den Betrieben Stabilität in unsicheren Zeiten.“
Der bayerische IG Metall-Verhandlungsführer und Bezirksleiter Horst Ott betont: „Mit Geduld und Hartnäckigkeit haben wir Lösungen und Kompromisse gefunden. Dieses Signal senden wir an alle Akteure im Land, die zuletzt daran gescheitert sind. Dabei hat die IG Metall zu allen ihren Themen in dieser Tarifrunde gute Ergebnisse erreicht.“
Das Tarifergebnis enthält auch eine soziale Komponente für die unteren Entgeltgruppen. Das tarifliche Zusatzgeld B (T-ZUG B), eine jährliche Sonderzahlung, wird ab 2026 von derzeit 18,5 Prozent auf 26,5 Prozent des Ecklohns angehoben. In den Tarifbezirken Küste und Bayern bedeutet das eine Erhöhung von rund 630 Euro auf mindestens 900 Euro. Weil dieser Festbetrag für alle Entgeltgruppen gleich ist, profitieren die unteren Entgeltgruppen davon stärker als von einer Tabellenerhöhung im gleichen Volumen. „Wir haben erreicht, dass die Beschäftigten dauerhaft und nicht nur einmal von der sozialen Komponente profitieren“, erläutert Friedrich. Der T-ZUG B wird künftig jedes Jahr im Februar statt im Juli ausbezahlt.
Beim Thema Differenzierung ist die IG Metall auf die Bedürfnislage der Arbeitgeber eingegangen. Anstelle der seit 2022 möglichen automatischen Differenzierung des T-ZUG B tritt nun die automatische Differenzierung der jährlichen Sonderzahlung Transformationsgeld. Dieses wird künftig jährlich im Juli statt im Februar ausgezahlt und beträgt 18,4 Prozent eines Monatsentgelts.
Beide Bezirksleiter betonen die Bedeutung der großen Beteiligung der Beschäftigten an den Warnstreiks. Ott: „Die Menschen haben mit ihrer Bewegung und ihrer Solidarität unmissverständlich klar gemacht, wie wichtig ihnen ein guter Tarifabschluss ist. Das hat Eindruck gemacht.“
An dieser Stelle auch nochmal ein riesen Dankeschön an alle, die sich bei unterschiedlichsten Aktionen und Warnstreiks beteiligt haben! Ohne Euch hätten wir diesen Tarifabschluss so nicht geschafft!
Anbei noch der Link zu den aktuellen Tarifnachrichten:
https://bayern.igmetall.de/download/20241113_Tarifnachrichten5_Bayern.pdf